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11. Mai 2023

Ein Gefühl für das große Ganze

von Christoph Gaiser

Sie bezeichnet sich als «Renaissance woman» und in der Tat steht Hélène Grimaud in der Vielseitigkeit ihrer Begabungen und Interessen und in der Breite ihres künstlerischen Wirkens in der Tradition der Universalgelehrten und kunstsinnigen Führungspersönlichkeiten vergangener Jahrhunderte. Ebensogut könnte man die aus Aix-en-Provence stammende, mittlerweile in den USA lebende Pianistin, Autorin und Naturschützerin aber auch als Romantikerin bezeichnen. In ihrer künstlerischen Praxis spiegeln sich eine starke Verbundenheit mit der Natur und eine kompromisslose Subjektivität. Einem feinsinnigen Dichter und Denker wie Novalis fühlt sie sich besonders verbunden, aber auch mit der bald überschwänglichen, bald zurückhaltend-intimen Musik Robert Schumanns oder Johannes Brahms’ kann sie denkbar viel anfangen. Bereits als 16-Jährige veröffentlichte sie ihre erste CD mit virtuosen Werken des Spätromantikers Sergej Rachmaninow und dank der Förderung durch ältere Kolleginnen und Kollegen wie Daniel Barenboim, Martha Argerich und Claudio Abbado gelangte sie schnell zu weltweiter Berühmtheit. Neben dem Standardrepertoire war in ihrem Konzert- und Aufnahmekalender stets Platz für Raritäten wie Richard Strauss’ Burleske oder Arvo Pärts Credo, in letzter Zeit hat sie sich zudem stark für das Schaffen des ukrainischen Komponisten Valentin Silvestrov eingesetzt. Auch neuen Formaten und Ausdrucksbereichen gegenüber ist sie aufgeschlossen. Zu nennen sind ihre Zusammenarbeit mit dem Musiker, DJ und Produzenten Nitin Sawhney oder dem bildenden Künstler Douglas Gordon und nicht zuletzt das Multimedia-Projekt Woodlands and Beyond, das sie zusammen mit ihrem Ehemann, dem Fotografen Mat Hennek entwickelte. In der Philharmonie Luxembourg spielte sie erstmals im Jahre 2007, neun Mal ist sie seither hierher zurückgekehrt, um solistisch oder mit anderen zu musizieren. In der Saison 2023/24 wird sie als Artist in residence insgesamt viermal in der Philharmonie zu erleben sein. Mit zwei verschiedenen Orchestern wird sie Konzerte von Wolfgang Amadeus Mozart und Brahms zur Aufführung bringen. Mit der ellistin Sol Gabetta gibt sie im Oktober einen Duoabend, mit dem Bariton Konstantin Krimmel wird sie schließlich im Juni einen Liederabend gestalten.

Konzerte

  • 12.10.2023 19:30 Uhr, Luxembourg Philharmonic

    Hélène Grimaud

    Liegt in der Vergangenheit

    Luxembourg Philharmonic
    Gustavo Gimeno direction
    Hélène Grimaud piano

    Die Residenz einer Musikerin oder eines Musikers in der Philharmonie ermöglicht es dem Publikum, die Künstler*innen nicht nur mit unterschiedlichem Repertoire, sondern auch in unterschiedlichen Rollen kennenzulernen. Hélène Grimaud kann an zwei Abenden im Oktober sowohl als Solistin mit Orchester als auch als Kammermusikerin erlebt werden. Partner sind am ersten Abend die Lëtzebuerger Philharmoniker, am zweiten die Cellistin Sol Gabetta, mit der Grimaud auch eine CD unter dem Titel «Duo» eingespielt hat, deren Programm das Rückgrat für das gemeinsame Luxemburger Konzert bildet.



    Concert en hommage à Leurs Altesses Royales Le Grand-Duc Jean et La Grande-Duchesse Joséphine-Charlotte

  • 16.10.2023 19:30 Uhr, Solistes étoiles

    Sol Gabetta & Hélène Grimaud

    Liegt in der Vergangenheit

    Sol Gabetta violoncelle
    Hélène Grimaud piano

    Die Residenz einer Musikerin oder eines Musikers in der Philharmonie ermöglicht es dem Publikum, die Künstler*innen nicht nur mit unterschiedlichem Repertoire, sondern auch in unterschiedlichen Rollen kennenzulernen. Hélène Grimaud kann an zwei Abenden im Oktober sowohl als Solistin mit Orchester als auch als Kammermusikerin erlebt werden. Partner sind am ersten Abend die Lëtzebuerger Philharmoniker, am zweiten die Cellistin Sol Gabetta, mit der Grimaud auch eine CD unter dem Titel «Duo» eingespielt hat, deren Programm das Rückgrat für das gemeinsame Luxemburger Konzert bildet.

  • 09.06.2024 19:30 Uhr, Les Classiques

    Hélène Grimaud

    Der Vorverkauf beginnt am 18.04.2024 ab 10:00 Uhr.

    Camerata Salzburg
    Hélène Grimaud piano

    Das ebenso lyrische wie oppulente Vierte Klavierkonzert Ludwig van Beethovens – eines der herausragenden Werke seiner mittleren Schaffensperiode – steht der stürmischen Ouverture zu Coriolan gegenüber und trifft auf Felix Mendelssohn Bartholdys Symphonie N° 1, das Werk eines gerade einmal 15-Jährigen. Mit Hélène Grimaud, Artiste in residence dieser Saison, und der Camerata Salzburg, wird dieser Abend zum Ereignis!

  • 10.06.2024 19:30 Uhr, Liederabend

    Konstantin Krimmel & Hélène Grimaud

    Der Vorverkauf beginnt am 18.04.2024 ab 10:00 Uhr.

    Konstantin Krimmel baryton
    Hélène Grimaud piano

    das der aufstrebende Bariton Konstantin Krimmel und die Pianistin Hélène Grimaud geben. Von der Angst in «Wie rafft ich mich auf in der Nacht» bis zur Zärtlichkeit in «Wie bist du, meine Königin», gehören Brahms’ Lieder op. 32 zu seinen emotionalsten Werken. Sie werden hier mit den geheimnisvollen Stillen Liedern des ukrainischen Komponisten Valentin Silvestrov gepaart, die der Komponist als «in Musik gesetzte Stille» beschreibt.