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28. Mai 2020

Leonidas Kavakos, ein Musiker auf dem Gipfel des Olymp

von Anne Payot-Le Nabour

Hätte Leonidas Kavakos den Genuss von Nektar und Ambrosia für die himmlischen Klänge der Violine hergegeben? Die Antwort scheint allzu klar zu sein angesichts der bemerkenswerten, mittlerweile fast dreißigjährigen Karriere des griechischen Musikers, in der er nicht nur als Solist reüssiert, sondern seit einigen Jahren auch als Dirigent. Die Geige hat den Musiker von klein auf begleitet. Dabei prägten ihn die Aura von Claudio Abbado beim European Union Youth Orchestra ebenso wie der Sieg beim renommierten internationalen Jean-Sibelius-Wettbewerb in Helsinki als einer der jüngsten Preisträger in dessen Geschichte. Seither in der ganzen Welt gefragt, reißt der Geiger sein Publikum durch sein ebenso technisch brillantes wie virtuoses Spiel mit. Kavakos hat darüber seine Wurzeln nicht vergessen und in seiner Geburtsstadt Athen inzwischen ein eigenes Kammermusikfestival ins Leben gerufen.

Die Vielseitigkeit seiner Persönlichkeit prägt auch den Auftritt von Leonidas Kavakos als Artist in residence an der Philharmonie. Nach einem Rezital mit seiner Klavierpartnerin Yuja Wang begegnet er dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg zunächst als Dirigent an der Seite des Violoncellisten Gautier Capuçon, dann als Solist unter der Leitung des OPL-Chefdirigenten Gustavo Gimeno mit Beethovens Violinkonzert – einem Werk, das er bereits in einer viel beachteten Interpretation als Solist und Dirigent in Personalunion eingespielt hat. Dass dies nur einer von zahlreichen Geistesblitzen dieses herausragenden Künstlers auf dem Gipfel des Olymp ist, davon kann sich das Publikum der Philharmonie Luxembourg in der Saison 2020/21 selbst überzeugen.

Titelfoto: Alfonso Salgueiro Lora