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26. April 2019

Gegenseitige Neugier

von Christoph Gaiser

Isabelle Faust im Gespräch mit Christoph Gaiser

Sie waren seit 2012 insgesamt sechs Mal zu Gast in der Philharmonie Luxemburg und auch mit dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg auf Tournee. Gibt es unter den Konzerten in Luxemburg eines, an welches Sie sich besonders lebhaft erinnern?

Ich habe mich immer sehr wohl gefühlt in der Luxemburger Philharmonie, sowohl im großen als auch im kleinen Saal. Die Akustik ist in beiden Fällen erstklassig, das Publikum sehr aufmerksam, und auch hinter der Bühne fühlt man sich ganz zuhause, was in manch anderen Sälen absolut nicht der Fall ist. Es wird ja doch sehr oft ignoriert, dass der Künstler recht viel Zeit im Saal und den Künstlerzimmern verbringt, und die Bedingungen hinter der Bühne einen enormen Unterschied für das anschließende Konzert machen. Hier ist die Luxemburger Philharmonie tatsächlich vorbildlich! Von all den schönen Konzerten dort erinnere ich mich zum Beispiel gerne an das Schubert-Oktett.

Schubert: Oktett F-Dur | 08.06.2012 | Photo: Sébastien Grébille Schubert: Oktett F-Dur | 08.06.2012 | Photo: Sébastien Grébille

Wir waren damals das erste Mal alle mit historischem Instrumentarium unterwegs, manche von den Streicherkollegen hatten zuvor noch nie auf Darm gespielt. Es war ein sehr spannendes und glückliches Konzert, es hat meinen Kollegen neue Klangperspektiven geöffnet.

Eine Residenz hat ja immer die Intensivierung einer Verbindung mit den Musikerinnen und Musikern vor Ort, aber auch mit dem Publikum zum Ziel. Die Verbindung entsteht aus Geben und Nehmen; was wünschen Sie sich in diesem Zusammenhang vom Luxemburger Publikum?

Ich denke, dass es für das Publikum eine Chance sein kann, einen Musiker und seine musikalischen Intentionen besser und differenzierter zu verstehen, wenn es denjenigen in unterschiedlichsten Programmen und Formationen kennenlernen kann. In meiner Residenz werde ich mit teilweise selten gespielten Werken, aber nur meinen «Coups de cœur», auftreten. Einige im Publikum werden sicherlich z. B. die Westhoff-Sonaten zum ersten Mal hören. Die Neugier auf den Musiker sollte im besten Falle in Neugier auf die Musik, die ich mitbringe, verwandelt werden.

Es ist mir immer ein Anliegen, alle Musikliebenden mit einem möglichst großen und variierten musikalischen Schatz bekannt zu machen, die Offenheit auf Unbekanntes (oder auch auf unbekannte Details in bekannten Werken) wach zu halten. Hierbei helfen mir meine außergewöhnlichen Musikerfreunde. Es ist mir eine große Ehre, dass sie alle zugesagt haben, dabei sein zu wollen.

In Ihrer Residenz werden Sie sowohl mit Orchester musizieren als auch in kleinerem Kreise mehrere Kammermusikwerke gestalten. Welches der für Luxemburg geplanten Werke flößt Ihnen den meisten Respekt ein? Und auf welches freuen Sie sich am meisten?

Oh, alle Programme sind wunderschön! Es ist wirklich unmöglich, eines aus all diesen fantastischen Werken hervorzuheben! Es sind tatsächlich allesamt nur Lieblingsstücke von mir… vielleicht freue ich mich auf den Bach/ Westhoff-Abend ganz besonders, da wir bisher nicht so viel Gelegenheit hatten, ihn zu programmieren.

 

Konzerte

  • 15.12.2019 19:00 Uhr

    Concertgebouworkest / Iván Fischer / Isabelle Faust / Tabea Zimmermann

    Liegt in der Vergangenheit

    Zwei deutsche Solisten und ein niederländisches Orchester, auf dem Programmzettel der Italiener Rossini und die Österreichern Mozart und Haydn, und all dies unter der Leitung eines ungarischen Dirigenten: Wenn es etwas gibt, was das Konzert vom 15.12. zu feiern scheint, ist es das musikalische Europa in all seiner Vielfalt und Fülle. Nach einer berühmten Opernouvertüre wird die Geigerin Isabelle Faust zum ersten Mal in dieser Saison als Artist in residence auftreten, zusammen mit der Bratschistin Tabea Zimmermann in Mozarts nicht eben häufig zu hörender Sinfonia concertante. Nach einer weiteren Ouvertüre, die genauso berühmt und meisterhaft ist wie die erste, beschließt Haydns 1795 in London uraufgeführte Symphonie N° 102 den Abend.

  • 29.04.2020 20:00 Uhr

    Faust / Queyras / Tamestit / Poltéra / Schreiber / Waskiewicz

    Fällt leider aus!

    HINWEIS:Aufgrund der aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus haben wir alle Konzerte in der Philharmonie bis einschließlich Sonntag, den 10.05.2020 abgesagt. Führungen für Besuchergruppen, Workshops und alle weiteren Veranstaltungen müssen ebenfalls annulliert werden.

    Alle betroffenen Kunden werden wir persönlich mit detaillierten Informationen zum jeweiligen Konzert und zu Rückerstattungen kontaktieren. Erstattungen werden voraussichtlich einige Zeit in Anspruch nehmen, daher möchten wir Sie freundlich um Ihre Geduld bitten.

    Wir werden Sie selbstverständlich informieren, falls die Situation auch über diesen Zeitpunkt hinaus zu Veränderungen im Veranstaltungsbetrieb führen sollte.

    Wir bitten um Ihr Verständnis, bedanken uns für Ihre Unterstützung und hoffen, Sie bald wieder bei uns in der Philharmonie begrüßen zu dürfen!

    Ihr Philharmonie-Team

  • 14.05.2020 20:00 Uhr

    Gustavo Gimeno / Isabelle Faust / OPL

    Fällt leider aus!

    Die Geigerin Isabelle Faust besticht durch ihr breites Repertoire, ihren reflektierten Interpretationsstil und ihr umfassendes Streben nach musikalischer Wahrhaftigkeit. Ihre Residenz an der Philharmonie spiegelt all dies wider: nachdem sie bereits Werke Mozarts und Schönbergs gespielt hat und später noch einen Abend mit barockem Repertoire bestreiten wird, widmet sie sich in ihrem Konzert mit dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg und Gustavo Gimeno dem Violinkonzert Brittens, das erstmals in der Philharmonie erklingt. Auf das Konzert, in dem ferner zwei Werke von Strawinsky erklingen, kann man sich um 19:15 mit einem Künstlergespräch in englischer Sprache mit Markus Brönnimann, Flötist des OPL, einstimmen.

    Ce concert sera enregistré par radio 100.7 et retransmis le 10 juin 2020.

  • 20.05.2020 20:00 Uhr

    Isabelle Faust / Kristian Bezuidenhout

    Fällt leider aus!

    Mit Werken aus dem deutschen Violinrepertoire beschließt Isabelle Faust ihre Residenz an der Philharmonie Luxemburg und erweist an diesem Abend der ganzen Virtuosität und Emotionalität der barocken Geigenmusik die Ehre.