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24. Januar 2011

Mythos Stradivari, Guarneri & Co.

von Philharmonie Luxemburg

Was macht ein gutes Instrument aus? Nur der Klang, die Wärme und die Durchschlagkraft? Oder auch die Historie, sowie der "Stammbaum" berühmter Musiker die damit musiziert haben?  Anders gefragt, sind die Teuersten auch de facto die Besten?

Die Guarneri "Vieuxtemps", 1741 vom berühmten Cremoneser Instrumentenbauer kreierte Geige, soll nun für rund 18 Millionen Dollar (rund 13,25 Millionen Euro) unter den Hammer kommen. Wenige Musiker können sich solch teure Instumente bezahlen. Natürlich sind die 18 Mio ein absoluter Rekord, aber (...) den Preis einer Mehrzimmerwohnung muss man schon rechnen, wenn man eine Stadivari oder Guarneri haben will. Viele Musiker verschulden sich oder aber sie haben das Glück, von einem betuchten Gönner oder einer Stiftung unterstützt zu werden.

Die Alternative ist auf neuere Instrumente umzusteigen. So wie zum Beispiel Tabea Zimmermann (in der Saison 2007/08 Artist in residence der Philharmonie Luxembourg), die seit 1980 mit einer Viola des Pariser Geigenbauers Etienne Vatelot musiziert.
Sie sagt hierzu: "Vom Volumen und von der Durchschlagskraft her kann es diese französische Bratsche mit einem großen Sinfonieorchester aufnehmen. Ich bin bisher keinem italienischen Instru­ment begegnet, das diese Quali­täten hat. So­wohl bei einem alten wie bei einem neuen Instrument sind die Qua­litäten, die man als Spieler sucht, doch dieselben: eine Klar­heit der Schwin­gung und gleich­zeitig eine Wär­me. Die Wärme entsteht auch durch dauerndes Spie­len. Es macht mir auch ein gewisses Vergnü­gen, auf einer neuen Bratsche zu spielen, weil ich mich so von diesem Geschäft mit alten Instru­menten distanzieren kann.“

Ich lade euch ein, hierzu den Artikel "Dem Mythos im Nacken" von Norbert Hornig in der Februar-Ausgabe des Fono Forum zu lesen!

Wie die "Vieuxtemps" klingt und was es bedeutet damit zu spielen, könnt ihr euch hier in einem Interview mit Joshua Bell, anschauen:

Didier