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01 April 2011

Hrr-Hmm Haaaa-tsschiii Hüstel Hüstel

by Philharmonie Luxemburg

Über Husten haben wir sowohl hier auf dem Philharmonie Blog, wie auch auf der Fanpage schon öfters diskutiert. Allerdings sprachen wir immer sehr allgemein vom Husten. Der amerikanische Bariton Thomas Hampson (vor kurzem bei uns zu Gast) blickt auf eine mehr als 30-jährige Karriere zurück, in der er so manche Hustattacken aus dem Publikum überleben musste.

Nun hat Thomas Hampson eine Typologie des Hustens entwickelt und diese  in einem Zeit - Interview präsentiert. So identifiziert er 5 verschieden Hustenarten:

1.   Das Entlastungs-Hüsteln (staccato forte)
2.   Der explosive Stoßhusten (sforzando forte)
3.   Der Abonnenten-Husten (tenuto mezzoforte)
4.   Das ansteckende Räuspern (martellato subito)
5.   Der große Würgeanfall (fermata, crescendo, staccato, echo)

"Seltsamerweise", bemerkt der Sänger, "wird fast nie gehustet, wenn die Musik sehr laut ist, obwohl es da am wenigsten stören würde. Wird die Musik aber leiser, geht es los: Hrr-Hmm!"

Ein ähnliches Phänomen konnte ich selbst vor einigen Tagen bei Mahler's Symphonie N° 1 (übrigens exzellent vom Orchestra dell'Academia Nazionale di Santa Cecilia unter der Leitung von Antonia Pappano interpretiert) feststellen. Während den beiden ersten Sätzen (wie auch im ersten Teil bei Liszt's Konzert für Klavier und Orchester N° 1) würde gehustet und geräuspert. Ständig. Und dann, ab Mitte des dritten Satzes, nichts mehr! Kein Ton mehr bis zum Ende der Symphonie!

Vielleicht gehört ein Arzt, der uns dieses Phänomen erklären kann, zu unserer Leserschaft. Ach ja, und vielleicht kann der uns dann auch sagen, wieso man im Kinosaal sehr viel seltener von Hustenden umgeben ist :-).

Didier